Geschichte von Danzig

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Ostatnia aktualizacja: 09 czerwca 2017 r.

Der Anfang von Gdańsk reicht bis in das Jahr 980 zurück. Kurz vor Ostern 997 kam aus Böhmen ein Bischof, der Missionar Wojciech, der auch unter dem Namen Adalbert bekannt ist, hierher. Nach einer kurzen Zeit ist er von den heidnischen Preußen ermordet worden; sein Leben und Tod hat ein Benediktiner aus dem Kloster von Aventin, Jan Kanapariusz, beschrieben. Gerade er hat die sich auf Stadt Gdańsk bezogenen Wörter "urbs Gydannyzc" verzeichnet, wo der Heilige viele Bekehrten getauft hatte. Dies ist eine erste schriftliche Erwähnung der an der Mottlau liegenden Stadt.

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Der bedeutende Ausbau der Festungsstadt- und Hafen-Komplexes begann erst Mitte des 10. Jh. In der von der Dynastie der pommerschen Herzoge regierten Stadt hat die einheimische slavische Bevölkerung mit der immer größer werdenden Anzahl von aus Westen kommenden Kaufleuten und Handwerkern zusammengelebt.

Dank Herzog Świętopełek II., dem Großen wurden Danzig Stadtrechte verliehen (Lübecker Recht). Der Sohn des Herrschers, der letzte Herzog des Danziger Pommerns, Mściwoj II., auch als Mestwin bekannt, hat 1282 in Kępno mit einem Akt sein Land dem Herzog Großpolens Przemysł II. übergeben. Der Akt war von einer wichtigen politischen Bedeutung, weil er die Vereinigung der polnischen Landgebiete ermöglicht hat. Nach dem Tode Wenzels von Böhmen brach in Gdańsk ein großes Chaos aus. Der Kastellan Bogusza hat die Ritter des Deutschen Ordens um Hilfe gebeten, die nach Besetzung des Schlosses 1308 ein so großes Gemetzel angerichtet haben, das es als "Blutbad von Danzig" in die Geschichte eingangen ist.

Lange Zeit und entschlossen wollten sich die Bürger der Herrschaft des Deutschen Ordens entledigen. Es ist aber nicht zu vergessen, dass zu dieser Zeit, der Zeit der Herrschaft des Deutschen Ordens, u.a. der Radaune-Kanal mit der Großen Mühle, der größte Profanbau der Seehafenstadt (bis heute noch erhalten geblieben), errichtet wurden. Von großer Bedeutung, sowohl unter der Herrschaft des Deutschen Ordens als auch nach dem Frieden zu Thorn, war für Gdańsk die Zugehörigkeit zu dem Bund der Hansestädte (1361 - 1669). Die Stadt wurde mit einem den reichen Speicher der Hanse tapfer hütenden Löwen verglichen.

Nach der militärischen Niederlage des Deutschen Ordens bei Tannenberg (1410) hat sich Gdańsk für den polnischen König ausgesprochen. Das Ende der Herrschaft des Deutschen Ordens kommt jedoch in die Stadt an der Mottlau erst im Jahre 1454. Die Ritter des Deutschen Ordens wurden vertrieben. Der König Kazimierz Jagiellończyk hat nicht nur Gdańsk der Krone einverleibt, sondern auch den Bürgern zahlreiche Privilegien verliehen, darunter das sog. "Große Privileg", das am 15. Mai 1457 unterschrieben wurde. Die Stadt wird durch Übernahme des ehemaligen großen Eigentums des Deutschen Ordens bedeutend reicher. Die Behörden der Stadt sowie Kaufleute haben zahlreiche Berechtigungen erhalten. Im Stadtwappen, über den zwei Kreuzen, wird von dieser Zeit an auch die Krone der Jagiellonen geführt.

Die Reformation, die schon in den zwanziger Jahren des 16. Jh. nach Danzig gekommen ist, hat die Religionsverhältnisse der Stadt an der Mottlau radikal geändert. Das protestantische Danzig fordert ganz entschlossen Konfessionsfreiheit, um sie im Laufe der Zeit schließlich zu erkämpfen. Seit dieser Zeit eine für die Andersgläubigen tolerante Stadt samt ihrer Umgebung wird zu einer Zuflucht für religiöse Dissidenten. Hierher kommen aus Holland und Schottland zahlreiche Mennoniten. Außerdem kommen nach Danzig auch Hugenotten und Juden.

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Das ehemalige Danzig, das sehr reich und bedeutend in Europa war, eine Stadt vieler Nationen, Kulturen, Konfessionen und Sprachen, die internationalste unter allen Städten Polens Stadt, bildete eine einzigartige Gemeinschaft von Verschiedenheiten. Die altpolnischen Chronisten tadelten jedoch Kosmopolitismus und Frechheit der Stadt den polnischen Königen gegenüber. Doch angesichts der Gefahr seitens der Schweden, hat die Stadt, ohne auf Opfer und Entsagungen zu schauen, hartnäckigen Widerstand geleistet. Das von Russen und Sachsen umzingelte Danzig hat 1734 für die Würde und den Thron des polnischen Königs Stanisław Leszczyński gekämpft.

Leider war die Stadt nach der 2. Teilung Polens nicht mehr im Stande, der preußischen Annexion zu widerstehen. 1807 von den Franzosen erobert, ist Danzig eine Freie Stadt geworden, doch nur bis 1814.

Die nächsten vier Jahrzehnte sind von großer Krise, Verfall und wirtschaftlicher Katastrophe der Stadt gezeichnet.

Juni 1919, kraft des Versailler Vertrages, entsteht Freie Stadt Danzig, die in der Obhut des Völkerbundes, genauer gesagt, seines Hochkommissars, steht. In dreißiger Jahren nimmt in Danzig Faschismus und Terror zu. Die am 1. September 1939 im Morgengrauen gegen die militärische polnische Westerplatte-Besatzung abgefeuerten Schüsse aus den Schleswig-Holstein-Kanonen haben den Zweiten Weltkrieg angefangen.

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Das 1945 von der II. Weißrussischen Front eroberte Danzig wird in kurzer Zeit in Trümmer gelegt. Zum Glück, sind nach den Zerstörern Baumeister, Konservatoren und Künstler gekommen, um in den kommenden Jahrzehnten der Stadt ihren ehemaligen Glanz wiederzugeben.

Die Danziger erfreuten sich immer des Rufes unbezwingbarer Menschen, die sich nicht leicht unterwerfen lassen. Man sprach, sie seien harte und freche Leute jedem Unterdrücker gegenüber. Die ganze Nachkriegszeit hindurch blieb Gdańsk immer ein Symbol der Freiheitsbestrebungen von Polen. Ein tragisches Gepräge hat der Stadt und den Einwohnern der Dezember 1970 gegeben, in der Zeit, als gegen die streikenden Arbeiter Waffe eingesetzt wurde. Die dort gefallenen Opfer entreißen der Vergessenheit die heute berühmten "Drei Kreuze" - ein vor den Toren der Danziger Werft errichtetes Denkmal der Gefallenen Werftarbeiter.

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Der "Danziger August" 1980 halten die Historiker für Anfang des Zerfalles der Nachkriegsordnung auf dem Alten Kontinent. Die Massenstreiks, die mit der Unterzeichnung der berühmten Augustverständigungen auf der Danziger Werft beendet wurden, schaffen eine Bresche, die zu einer neuen politischen Landkarte Europas geführt haben. Dies ist auch ein anderes Bild von Gdańsk, der Stadt, mit der allezeit und in aller Welt freie unabhängige Gewerkschaften "Solidarność" und der Nobelpreisträger Lech Wałęsa, der erste Staatspräsident der III. Republik Polen, assoziiert werden.

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1997 hat Gdańsk seine Millenniumsfeier begangen und seinem Patron, dem Heiligen Wojciech, dank dem der Name der Stadt an der Mottlau vor eintausend Jahren zum ersten Mal erwähnt wurde, gehuldigt. Ganz breit hatte in der Geschichte die durch und durch europäische Stadt Gdańsk ihre Tür für Welt offen gehalten. "Nec temere, nec timide" was bedeutet: "weder furchtsam noch unbesonnen", führt Gdańsk den alten lateinischen Denkspruch in seinem Stadtwappen. So hat sich die Geschichte wiederholt. In dem heutigen Gdańsk, genauso wie damals, pulsiert das Leben; an ihre Vergangenheit denkend, baut die Stadt ihre eigene Identität.