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Die Langgasse und der Langmarkt Die Langgasse (ulica Długa) bildet zusammen mit dem Langmarkt (Długi Targ) den Königsweg (Trakt Królewski) und gehört zu den schönsten Straßen von Danzig. Sie führt senkrecht zur Mottlau (Motława), vom Goldenen Tor (Złota Brama) bis zum Grünen Tor (Zielona Brama). Hier wohnten die reichsten Patrizier Danzigs. Fast jedes Haus hat seine eigene interessante Geschichte. Die ältesten erhalten gebliebenen Häuser entstanden schon im Mittelalter, jedoch wurden die meisten Gebäude in der Frühen Neuzeit errichtet. Die Bürgerhäuser an der Langgasse sind typische Danziger Häuser mit schmalen Fassaden mit Giebeln oder Attiken, geschmückt mit Wappen, allegorischen Figuren und Gestalten der antiken Helden. Am Langmarkt finden Sie die wichtigsten weltlichen Bauwerke der Rechtstadt: das Rechtstädter Rathaus (Ratusz Głównego Miasta) und den Artushof (Dwór Artusa). |
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Der Neptunbrunnen Der seit 1633 vor dem Artushof stehende Neptunbrunnen (Fontanna Neptuna) ist ein Symbol von Danzig. Sein Bau geht auf die Initiative des Bürgermeisters von Danzig, Bartholomäus Schachmann, zurück. Die Neptunfigur symbolisiert die Verbindung der Stadt mit dem Meer. Der Brunnen wurde von Peter Husen und Johann Rogge gehauen und 1615 in Augsburg gegossen. Der Entwurf fertigte Abraham van den Blocke an. Das kunstvolle umgebende Gitterwerk stammt aus dem Jahr 1634. In den Jahren zwischen 1757-1761 gestaltete Johann Karl Stender die Schale und den Brunnenunterbau im Rokokostil um, indem er eine ganze Reihe von Meergeschöpfen hinzufügte. Nach einer Danziger Legende war es Neptun, der zur Entstehung des bekannten Danziger Goldwassers beitrug. Verärgert darüber, dass die Leute in den Brunnen Geldstücke werfen, schlug er mit dem Dreizack ins Wasser und ließ das Gold in kleine Plättchen zerspringen, die seitdem mit ihrem Glanz den leckeren Kräuterlikör schmücken. |
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Das Goldene Haus Das Goldene Haus (Złota Kamienica) ist eines der schönsten Gebäude Danzigs. Es wurde für den Bürgermeister Johannes Speymann, einen reichen Kaufmann und gebildeten Kunstmäzen und dessen Ehegattin, Judith von Bahrow, gebaut. Das Haus entstand vor dem Jahr 1609 nach einem Entwurf von Abraham van den Blocke, der auch Schöpfer eines Teiles der 1618 abgeschlossenen Skulpturausstattung war. Das Goldene Haus ist berühmt durch seine reiche Fassadengestaltung. Die Legende besagt, dass in den Fluren des Hauses eine leuchtende Gestalt herumgeht- der Geist der schönen Judith Speymann – und flüstert: “Übe Gerechtigkeit, fürchte dich vor niemanden“ |
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Das Krantor Der größte Hafenkran des Mittelalters steht heute noch an der Mottlau. Er diente früher zum Be- und Entladen von Schiffen und auch zum Setzen von Segelmasten. Doch war das Krantor auch ein außergewöhnliches Stadttor. Im Inneren ist heute noch der rekonstruierte und noch arbeitende Antrieb zu sehen: ein riesiges hölzernes Rad, das durch die Kraft der Beinmuskeln von im Radinneren laufenden Männern angetrieben wurde. Gegenwärtig ist das majestätische Krantor eine hervorragende Umrahmung für die Ausstellungsstücke des Zentralen Meeresmuseums. |
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Das Goldene Tor Das Goldene Tor (Złota Brama) entstand in den Jahren zwischen 1612-1614 im Renaissancestil nach einem Entwurf von Abraham van den Blocke. Die Steinskulpturen der Attika von 1648 schuf Peter Ringering. Die allegorischen Vorstellungen von Weisheit, Gerechtigkeit, Frömmigkeit und Eintracht verbildlichen Bürgertugenden. An das Goldene Tor schließt die Halle der St.-Georgen-Bruderschaft an, erbaut von J. Glotau in den Jahren 1487-1494 im spätgotischen Stil. |
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Die Marienkirche Die Marienkirche, die größte Backsteinkirche Europas, entstand etappenweise in den Jahren 1343-1502. Das Innere beherbergt zahlreiche ausgezeichnete Kunstwerke aus dem Mittelalter und dem Barock, u.a. die Pieta aus Stein von ca. 1410, eine Kopie des Gemäldes „Das Jüngste Gericht“, gemalt von Hans Memling 1472, die in den Jahren 1464-1470 von Hans Düringer geschaffene astronomische Uhr und der in den Jahren 1510-1517 entstandene Hauptaltar. Die Länge des Bauwerkes, samt Stützpfeilern des Turmes, beträgt 105 Meter und die Gewölbehöhe bis zu 29 Meter. Von dem 77,6 hohen massiven Turm mit der Aussichtsbrücke an der Spitze bietet sich ein eindrucksvoller Anblick der Stadt. Um dorthin zu gelangen, muss man fast 400 Stufen steigen |
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Die Frauengasse Die Frauengasse (Ulica Mariacka) ist ohne Zweifel eine der schönsten Straßen Danzigs. Sie führt von der Marienkirche bis zur Langen Brücke und endet am mittelalterliche Frauentor. Sie ist ein prächtiges Beispiel für die alte Bebauung Danzigs mit Beischlägen und ihren schmalen, reich verzierten Fassaden der Bürgerhäuser, die einst in Besitz der reichen Kaufleute und Goldschmiede waren. Die malerische Szenerie der Straße inspirierte seit Jahrhunderten Schriftsteller und Maler. Hier wurden auch historische Filme gedreht. |
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Die Königliche Kapelle Die Königliche Kapelle (Kaplica Królewska) ist eine Stiftung von König Johann III. Sobieski, errichtet als eine provisorische katholische Kapelle für Gläubige aus der Pfarrei der Marienkirche, die in den Händen der protestantischen Gemeinde war. Schöpfer der Kapelle ist der Danziger Baumeister Barthel Ranisch. Sie entstand in den Jahren von 1678-1681 nach einem Entwurf des königlichen Architekten Tilman van Gameren. Die barocken Plastiken der Fassade wurden von Andreas Schlüter ausgeführt. |
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Das Hohe Tor Das Hohe Tor bildet den Ausgangspunkt für den Königsweg, der über die Langgasse (Ulica Długa) und den Langmarkt (Długi Targ) zum Grünen Tor (Zielona Brama) führt. Das Hohe Tor wurde von Hans Kramer aus Sachsen erbaut. Es war ein Teil der neuzeitlichen, in den Jahren 1571-1576 längs der westlichen Stadtgrenze errichteten Verteidigungsanlage. Ursprünglich ein Backsteintor, bekam es seine heutige Form 1588 nach dem Umbau, den der Flame Willem van den Blocke durchführte. |
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Das Altstädtische Rathaus Das Altstädtische Rathaus (Ratusz Starego Miasta) wurde in den Jahren 1587-1595 von Anton van Obbergen erbaut. An dem Bauwerk zeigen sich klassische Merkmale der guten, manieristischen flämischen Baukunst. In seinem Innern blieben allegorische Gemälde aus dem 17. Jahrhundert erhalten, an den Wänden von Adolf Boy, an der Decke aus der Werkstatt von Herman Han. Zur Zeit hat hier seinen Sitz das Ostsee-Kulturzentrum. |
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Die Katharinenkirche Die Katharinenkirche (Kościół św. Katarzyny), die älteste Pfarrkirche der Altstadt wurde in den Jahren 1227-1239 als Spende der Fürsten von Danzig und Pommern erbaut und in 14. Jahrhundert umfangreich ausgebaut. Die Kirche beeindruckte bis zum Jahr 1944 durch ihre Ausstattung mit gotischen, manieristischen und barocken Sehenswürdigkeiten, 1945 wurde sie zerstört. Heute ist das Bauwerk vollkommen restauriert. Im Innern sind die Gemälde von Anton Möller und Isaak van den Blocke sehenswert. Hier befindet sich auch das Grab des berühmten Astronomen Johannes Hevelius aus dem Jahr 1659. Auf dem 76 Meter hohen Kirchturm wurde das wunderbar klingende Glockenspiel montiert. Der Turm beherbergt das Turmuhrenmuseum. |
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Die Nikolaikirche Die Nikolaikirche (Kościół św. Mikołaja), entstanden Ende des 12. Jahrhunderts, ist die älteste Kirche von Danzig. Der pommersche Herzog Świetopolk schenkte sie im Jahre 1227 dem Dominikanerorden, den Jacek Odrowąż (deutsch der hl. Hyazinth von Polen) nach Danzig holte. Seit 1348 stand sie zusammen mit dem Kloster. Dieses gotische Bauwerk erlitt im Kriege als einziges keine Zerstörung. Mitte des 15. Jahrhunderts erhielt die Kirche ein Sterngewölbe und die Türme wurden erhöht. Im Innern blieb die reiche frühbarocke Ausstattung erhalten. |
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Die große Mühle Die große Mühle Wielki Młyn, erbaut um die Hälfte des 14. Jahrhunderts am Radaunekanal war die größte Investition des Deutschen Ordens in Danzig. Sie war sowohl Getreidemühle als auch Speicher und Bäckerei. Die Mühle wurde durch 18 oberschlächtige Wasserräder von jeweils 5 Meter Durchmesser angetrieben, was eine große technische Errungenschaft war. |
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Kathedrale von Oliva Die Trinitatis -, Liebfrauen- und die Bernardkirche wurde als die Zisterzienserkirchen in dem 13. Jahrhundert errichtet. Nach einem großen Brand im Jahre 1350 in den gotischen Formen wiederaufgebaut, blieb ohne große Änderungen bis heute erhalten. Die gotische Ausstattung der Kirche brannte im Jahre 1577 und diese, die wir heute bewundern, entstand in der Barockzeit. Die gewölbte Basilika mit drei Schiffen wurde mit dem Grundriss des lateinischen Kreuzes erbaut. Mit einer Länge von 107 Meter ist das die längste Kirche in Polen. Eine prächtige Verzierung der Kathedrale ist der Orgelprospekt im Rokokostil aus den Jahren 1763-1788. Die Orgel entstand in der Werkstatt von Johann Wulf und Friedrich Rudolf Dalitz und galt zum Zeitpunkt ihrer Entstehung als die größte in Europa. |
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Das Neue Rathaus Das Gebäude wurde in den Jahren 1898 – 1901 für das Generalkommando der preußischen Garnison in Danzig errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung der Freien Stadt Danzig, in den Jahren von 1918-1939 war das Objekt Sitz des Hohen Kommissars des Völkerbundes für die Freie Stadt Danzig und nach 1945 wurde es zum Sitz des Städtischen Komitees der Polnischen Arbeiterpartei.1957 übergab man das Gebäude dem Studentenklub "Żak". Seit 2000 ist es Sitz des Stadtrates und führt den Namen Neues Rathaus (Nowy Ratusz). |
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Denkmal für die umgekommenen Werftarbeiter Die drei majestätischen Kreuze mit Ankern – Symbolen der Hoffnung - erinnern an die Opfer der blutigen Streiks der Arbeiter im Dezember 1970. Der Bau eines Denkmals am Werfttor war eine der wichtigsten Forderungen der Werftarbeiter, die im August 1980 streikten. Die Kreuze haben eine Höhe von 42 Meter und wiegen fast 140 Tonnen. Am Denkmal legen alle offiziellen Delegationen, die zu Besuch nach Danzig kommen, Blumen nieder. |
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Leuchtturm Danzig Neuhafen Der Leuchtturm des Neuen Hafens ist einer der schönsten Leuchttürme der Ostsee. 1894 in Betrieb genommen, hat er bis 1984 die Einfahrt in den Danziger Hafen gewiesen. In seinem Inneren kann man die wunderschön erhaltenen historischen optischen Vorrichtungen bewundern sowie die Ausstellung „Leuchttürme Danzigs im Laufe der Jahrhunderte”. Begeisternd ist auch der Ausblick von oben auf den Danziger Hafen, die Westerplatte und die gesamte Danziger Bucht bis nach Gdynia und die Halbinsel Hela. Der 27 m hohe Leuchtturm wurde im Neuhafen nach dem Vorbild des berühmten Leuchtturms, der 1871 in Cleveland (USA) gebaut wurde, errichtet. Er diente drei Zielen: als Leuchtturm, als Basis für die Hafenlotsen und als Basis für die Zeitkugel, die 1929 entfernt wurde. Letztere war ein ungewöhnliches Instrument. Durch ihr Anheben und Abfallen an jedem Mittag ermöglichte sie den Kapitänen der Schiffe, die auf Reede standen, die Chronometer ihrer Schiffe präzise zu stellen, was für die Navigation unentbehrlich war. Der Leuchtturm kann von Mai bis September besichtigt werden. Mehr Informationen: www.latarnia.gda.pl. |